APOLLON TEMPEL
Hundstalsee 2300m
Im August 1986 begannen die zwei Künstler Heinz Triendl und Robert Tribus im Roßkogelgebiet nahe Oberperfuss/Tirol auf 2300m Seehöhe ein Steinkunstwerk zu errichten.
Hierbei handelt es sich um ein ökologisch und ästhetisch neuartiges Kunstwerk, das die Verbindung Natur – Mensch -, Kunst – Mensch, sowie Kunst und Natur darstellen soll. Dieses Kunstwerk, Apollon Tempel, besteht ausschließlich aus Steinen der Umgebung die ohne jegliche Bindemittel übereinander geschlichtet werden. Der Innendurchmesser dieses Tempels beträgt ca. drei Meter, Kuppel und Türme werden eine Höhe von fünf Metern erreichen. An der Vorderseite ist ein Treppenportal und an der Rückseite eine Lawinenmauer geplant.
Aufgrund des langen Anmarsches und den teils schwierigen Witterungsbedingungen, und den Umstand, dass nur ca. 30-40 Tagen im Jahr gebaut werden kann, wird mit einer Bauzeit von ca. 20 Jahren gerechnet.
Bei Baubeginn hatten wir jedoch nicht im Entferntesten eine Vorstellung was auf uns zukommen würde. Die lange Bauzeit und die Strapazen in dieser Höhe derartige Mengen von Steinmaterial zu bewegen, sowie der lange Anmarsch von Oberperfuss (ca. 3Stunden), mit schweren Rucksäcken (Schlafsack, Zelt, Gaskocher, Verpflegung usw.) waren schon Herausforderung genug.
Wie viel Tage oder Wochen ich allein oder mit Freunden bei Regen, Schnee und Kälte im Zelt ausgeharrt oder schwere Steine über den Schnee gezerrt habe ist eine andere Sache. Belohnt wurden wir an schönsten, warmen Sommertagen oder sternenklaren Nächten für die jahrelange Schinderei.
Und da kamen noch die bürokratischen Hindernisse!
Der damalige Jagdpächter, der sich durch die Anwesenheit der Künstler in seinem Revier gestört fühlte und zudem eine Abwanderung des Gamswildes in das Nachbarrevier befürchtete, hatte unbegründete Bedenken, seiner Abschusserfüllung nicht mehr nachkommen zu können, worauf er Anzeige bei den österreichischen Bundesforsten erstattete.
Der jahrelange Streit mit den Behörden hat unzählige Zeitungsartikel nach sich gezogen dadurch sind auch immer mehr Interessierte gekommen um das Objekt zu besichtigen. Nie war das in unserem Sinne die Massen an diesem ruhigen Ort der Stille zu bewegen.
Im August 2006 konnte endlich nach zwanzig jähriger Bauzeit der Schlussstein gesetzt werden, und 2007 wurde ein Fest zur Fertigstellung des Apollon Tempels gefeiert, an dem viele Bergler die auch über die Jahrzehnte zu uns gestanden sind teilgenommen haben.
In den letzten Jahren ist der Apollon Tempel mit dem wunderschönen Hundstalsee zu einem beliebten Ausflugsziel für Jung und Alt geworden.
Über die Eskalierung dieses Streites, (siehe hp www.kukoo.at projekte/apollon tempel/chronik ) denke ich ungern zurück und war positiv überrascht als mich im Frühjahr2009 Herr Kurt Franz im Auftrag der Bundesforste kontaktierte um dieses leidige Thema endlich zu beenden.
Tempelbauer/Künstler
Heinz Triendl
Auszug aus den ersten beiden Tempelbüchern.
- Es freut mich ganz besonders. Als erste Inzingerin in diesem Buch schreiben zu dürfen. Dieser Tempel, bis ins kleinste Detail, in unsere Wunderschöne Berg-See und Steinwelt integriert übt auf mich eine magische Anziehung aus. Den Künstlern herzlichen Glückwunsch zu diesem gelungenen Werk.
- Voll Ehrfurcht sitze ich hier, umgeben von dieser einzigartigen Stille. Vor mir der Vollendete Tempel, den ich von Jahr zu Jahr wachsen sah. Nur selten hat mich ein Bauwerk so berührt wie dieser Tempel. Glückwunsch und vielen Dank für dieses Geschenk.
- Nur selten gelingt es, Natur und Kultur auf so harmonische feinfühlige Weise zu verbinden. Danke für dieses Geschenk
- Was ich gesehen hat mich begeistert! Der Tempel ein geistiges und technisches Wunderwerk gratuliere.
- Hey das Ding ist der Hammer, fast unglaublich. Hut ab.
- Ich bin begeistert von diesem prachtvollen Werk. Ich danke Gott dass ich die Fertigstellung noch erlebt habe, und bewundern konnte wie ein Jahrtausend Bauwerk entstanden ist.
- Soo soo sooooo suuuuuuuper!
Wahnsinn iatz isch er jo fertig geworden. Wir sind wirklich sprachlos dieser Tempel macht diesen Ort noch viel lässiger und geheimnisvoller. Danke dass ihr so lange durchgehalten habt. - Wie schön, Steine auf diese Weise zu bewegen. Wir sind bewegt in unseren Herzen DANKE
- Ein passendes, Magisches, Archaisches Bauwerk an einem großartigen Talschluss! Glückwunsch zu Eurer Idee, Bewunderung zur Ausdauer, Anerkennung zur Baukunst Bravo Heinz, Robert und allen Mitwirkenden zum gelungenen Bau.
DANKSAGUNG ZUR FERTIGSTELLUNG DES APOLLON TEMPELS
Vor zwanzig Jahren habe ich mit Robert begonnen den Apollon Tempel zu bauen.
Zwanzig Jahre ist eine lange Zeit, aber wir haben durchgehalten, unsere Freundschaft ebenso.
Viele meiner Freunde und Gäste im Sport Cafe sind zu Tempelbauern geworden, und alle kennen wir die Mühen auf dieser Höhe zu arbeiten. Wir habe die Kraft verspürt die von diesem Platz und vom Tempel ausgeht. Die Einen mehr die Anderen weniger.
Nicht nur widrigste Witterungsverhältnisse auch bürokratische Engstirnigkeit konnte unsere Kräfte nicht zähmen.
Meine ganze Hochachtung und Dank gebührt Euch, meine Freunde und Tempelbauer!
Dank auch allen Unterstützern im Tal. Auch ihr seid Bruchstücke des Ganzen. Und die Verhinderer und Gegner? Auch ihr habt beigetragen zum großen Werke.
Apollon, Gott des Lichtes! Selbst du benötigst den Schatten, auf dass wir das Gold deiner Strahlen erst huldigen können.
Ein Stein bleibt noch, der letzte Stein.
Der Schlussstein am linken Turm ist Sylvia gewidmet. Respekt und Anerkennung auch dir, die du in meiner langen Abwesenheit die Geschicke im Tal gelenkt.
So meine Freunde und Tempelbauer!
Auf, auf ins hohe Bebirg!
Noch andere Steine wollen bewegt werde.
Heinz Triendl
Tempelbauer